Just in Case
Jugendstück ab 14 nach dem Roman von Meg Rosoff
2D / 2H + 1 bel.
Uraufführung: Deutsches Theater Göttingen, 2008
„So fängt es also an: Ein Junge steht am Abgrund des Todes. Ein anderer Junge steht am Abgrund von etwas viel Komplizierterem.“ Was wäre wenn wir nur einen Wimpernschlag von der Katastrophe entfernt wären? Als David Case seinen kleinen Bruder im letzten Augenblick vor dem Sturz aus dem Fenster retten kann, gerät sein Leben aus den Fugen. Das Schicksal hat ein Auge auf ihn geworfen, das spürt er genau. Wie aber kann man dem eigenen Schicksal entkommen? David geht in Deckung: er ändert seinen Namen in Justin - Justin Case.
Er trägt von nun an seltsame Klamotten, die das noch seltsamere Mädchen Agnes für ihn aussucht. Er erfindet sich einen Windhund, zur Sicherheit. Und dann beginnt Justin zu laufen, in der Hoffnung, schneller sein zu können als all die tödlichen Gefahren, die auf ihn lauern. Wenn aber, wie sein Freund Peter sagt, Wissenschaft oft schon von einer falschen Grundannahme ausgeht, dann könnte es gut sein, dass er dabei dem Schicksal geradewegs in die Arme läuft. Und das erwartet ihn ganz ruhig mit der größtmöglichen Explosion.
Aufführungsrechte:
Verlag für Kindertheater Hamburg
„Temporeich inszeniert Yvonne Schwartz das Jugendstück nach dem preisgekrönten Roman von Meg Rosoff, das von Stefan Schroeder für die Bühne bearbeitet wurde und zieht die Zuschauer in der Coburger Reithalle am Premierenfreitag ganz in den Bann. Zugleich wird, so meint man, bewiesen, dass es keinen Sinn macht, sich von den "dunklen Stimmen und Stimmungen" hinunterziehen zu lassen.
Vielmehr macht es Sinn, in die eigene Kraft zu gehen, sich zu akzeptieren, wie man ist und aufzustehen - so, wie es dem Hauptprotagonisten in letzter Minute doch noch gelingt. Und absolut gelungen ist es der Regisseurin und den Schauspielern, der Phase zwischen Kind-Sein und Erwachsen-Werden mit "Just in Case" nachzuspüren, zuweilen humorvoll und skurril.
Spannend ist das Spiel im schlichten, jugendgerechten und sich stets wandelnden Bühnenbild auf zwei Ebenen nebst Skateboard-Rampe, die später schon mal als Krankenhausbett dient (Bühne und Kostüme: Bianca Fladerer). Das Publikum erstarrt, wenn sich das Schicksal in die Zuschauerreihen schwingt, um von dort aus selbst die Handlung auf der Bühne zu verfolgen - oder sich ein neues Opfer auszusuchen.
Ein spannendes, schnelles Stück - nicht nur für junge Leute.“
Neue Presse Coburg
“In der neuen Inszenierung kommt zwischen Ruppig- und Zärtlichkeit wie gewohnt der schwarze Humor nicht zu kurz. Dieser 15jährige Junge namens David Case, dessen Leben aus den Fugen gerät, als er seinen kleinen Bruder im letzten Augenblick vor einem Sturz aus dem Fenster rettet, ist sich sicher, dass das Schicksal wieder zuschlagen wird. Deshalb ändert er seinen Namen, trägt verrückte Klamotten und legt sich einen imaginären Windhund zu.
Es ist der Versuch, als Jugendlicher im magischen Denken von Kindern zu verharren. Die Metamorphose scheint gelungen, David gibt es nicht mehr. Deshalb kann ihm auch nichts mehr passieren. Oder doch? (…) Der besondere Blick auf Justins Entpuppung zum Schmetterling mit Bildern trägt. Und so ist auch das neue Stück, so anspruchsvoll es während der kompletten Dauer ist, sehenswert.“ Badische Zeitung „Sagenhafter Einsatz, überbordendes, hingegebenes Spiel leisten die Schauspieler und muten dem Zuschauer zum Glück viel zu.“
Die Oberbadische
"Ein kurzer Moment öffnet dem Chaos die Tür zum Leben von David. Sein kleiner Bruder sitzt auf der Fensterbank, fast wäre er abgestürzt. Im letzten Moment kann David ihn von der Kante reißen. Fortan will der Junge dem Schicksal entkommen.
Er nennt sich Justin, trifft die schräge Agnes, die ihn mit angesagten Klamotten ausstaffiert und zu ihrem Model für Fotografien macht. Irgendwann schlafen sie miteinander, was das Leben des Jungen nicht einfacher macht. Auf der Flucht vor dem Schicksal wird er von ihm auf Schritt und Tritt begleitet, auch in den bedrohendsten Situationen, die David an den Rand seiner Existenz bringen."
Göttinger Tageblatt